Arteta bricht das Schweigen: 'Arsenal folgte 100% den richtigen Verfahren' im Partey-Fall

Der Schock, der die Fußballwelt erschütterte
Die Fußballwelt stand unter Schock, als die britischen Behörden im Juli 2025 offiziell Anklage gegen den ehemaligen Arsenal-Mittelfeldspieler Thomas Partey wegen fünf Fällen von Vergewaltigung und einem Fall von sexuellem Übergriff erhoben. Der 32-jährige ghanaische Nationalspieler sieht sich Anschuldigungen gegenüber, die drei verschiedene Frauen betreffen, wobei die Vorfälle angeblich zwischen 2021 und 2022 stattfanden. Der Crown Prosecution Service gab bekannt, dass Partey zwei Anklagepunkten wegen Vergewaltigung einer Frau, drei Anklagepunkten gegen eine zweite Frau und einem Anklagepunkt wegen sexuellen Übergriffs in Bezug auf eine dritte Frau gegenübersteht. Detective Superintendent Andy Furphy betonte, dass ihre Priorität weiterhin darin bestehe, "die Frauen zu unterstützen, die sich gemeldet haben". Parteys Anwältin Jenny Wiltshire erklärte, dass ihr Mandant "alle Vorwürfe bestreitet" und während der dreijährigen Ermittlungen "vollständig mit der Polizei kooperiert" habe. Der ehemalige Atlético Madrid-Spieler soll am 5. August 2025 vor dem Westminster Magistrates Court erscheinen.
Was diesen Fall besonders kontrovers macht, ist der Zeitrahmen: Die Polizei erhielt erstmals im Februar 2022 eine Vergewaltigungsanzeige gegen Partey, dennoch setzte Arsenal ihn über drei Jahre lang regelmäßig ein. Die Ermittlungen begannen nach der ersten Anzeige, aber Partey blieb ein Schlüsselspieler in Arsenals Kader und absolvierte 52 Spiele in allen Wettbewerben während der Saison 2024-25. Diese Entscheidung hat sowohl beim Verein als auch bei Trainer Mikel Arteta zu intensiver Kritik geführt, wobei Fans hinterfragen, warum nicht früher Maßnahmen ergriffen wurden.
Artetas defensive Haltung in Singapur

Während Arsenals Vorsaison-Tour in Singapur brach Trainer Mikel Arteta schließlich sein Schweigen zum Partey-Fall, als er von Journalisten konfrontiert wurde. In einer Pressekonferenz vor ihrem Spiel gegen AC Milan beharrte Arteta darauf, dass Arsenal die Situation während der gesamten Ermittlungsperiode angemessen gehandhabt habe. "Der Verein war in seiner Erklärung sehr klar. Es gibt viele rechtliche Angelegenheiten, die sehr kompliziert sind, daher kann ich dazu nichts kommentieren", erklärte Arteta. Als er direkt gefragt wurde, ob er zuversichtlich sei, dass Arsenal die richtigen Verfahren befolgt habe, war der spanische Trainer kategorisch: "100%, ja".
Artetas Kommentare kamen, als Arsenal in Singapur für ihre dreispielige Asien-Tour ankam, die Begegnungen gegen AC Milan, Newcastle United und ein Nordlondon-Derby gegen Tottenham in Hongkong umfasst. Das Timing dieser Fragen während einer routinemäßigen Vorsaison-Tour unterstreicht die anhaltende Kontroverse um den Entscheidungsprozess des Vereins in den letzten drei Jahren. Die defensive Haltung des Trainers deutet auf den erheblichen Druck hin, dem Arsenal bezüglich ihres Umgangs mit dem Fall ausgesetzt ist.
Arsenals kontroverses dreijähriges Schweigen
Der schädlichste Aspekt dieses Skandals ist Arsenals offensichtliche Untätigkeit trotz des Wissens um die Anschuldigungen seit 2022. Berichten zufolge kontaktierte eines der Opfer Arsenal direkt, nachdem sie ihre Polizeianzeige im Februar 2022 eingereicht hatte, dennoch ergriff der Verein keine sichtbaren Disziplinarmaßnahmen. Stattdessen setzte Arsenal Partey weiterhin regelmäßig ein und führte sogar Vertragsverlängerungsgespräche mit dem Mittelfeldspieler. Dieser Ansatz hat heftige Kritik von Fans und Medien hervorgerufen, die hinterfragen, wie ein Premier League-Verein eine solche Haltung beibehalten konnte, während schwerwiegende Strafanzeigen untersucht wurden.
Arsenals offizielle Erklärung, die erst nach Parteys formeller Anklage veröffentlicht wurde, war bemerkenswert kurz: "Der Vertrag des Spielers endete am 30. Juni. Aufgrund laufender Gerichtsverfahren kann der Verein den Fall nicht kommentieren". Diese minimale Antwort wurde von vielen als unzureichend angesehen, angesichts der Schwere der Anschuldigungen und des anhaltenden Schweigens des Vereins. Die Entscheidung des Vereins, Parteys Vertrag natürlich auslaufen zu lassen, anstatt früher zu handeln, hat Fragen zu ihren internen Richtlinien und moralischen Verantwortlichkeiten aufgeworfen. Ein Arsenal-Fan schrieb im Telegraph: "Drei Jahre lang fühlte ich mich in einer unmöglichen Position gefangen, einen Spieler unter schweren Anschuldigungen sexueller Gewalt nicht nur in meinem Verein zu sehen, sondern aktiv unterstützt zu werden".
Parteys verletzungsgeplagte Arsenal-Karriere
Thomas Parteys Zeit bei Arsenal war geprägt von anhaltenden Verletzungsproblemen, die seine Wirkung trotz seiner 45-Millionen-Pfund-Transfergebühr von Atlético Madrid im Oktober 2020 begrenzten. Die Verletzungsgeschichte des ghanaischen Nationalspielers wurde zu einem bedeutenden Problem, wobei Berichte darauf hinweisen, dass er in seiner ersten Saison 25 Spiele aufgrund von Hüft-, Oberschenkel- und Knöchelverletzungen verpasste. Seine körperlichen Probleme setzten sich während seiner gesamten Arsenal-Zeit fort, wobei eine Analyse feststellte, dass "Verletzungen Arsenals Thomas Partey plagen" und ihn als jemanden beschrieb, der "anhaltende Probleme" mit Weichteilverletzungen hat.
Trotz dieser Rückschläge blieb Partey eine Schlüsselfigur in Arsenals Mittelfeld, wenn er fit war, und absolvierte 167 Einsätze in allen Wettbewerben während seiner fünfjährigen Zeit. Er spielte eine integrale Rolle in Arsenals jüngsten Titelherausforderungen und ihrem Lauf ins Champions League-Halbfinale, mit 35 Premier League-Spielen und 12 Champions League-Einsätzen in seiner letzten Saison. Seine wiederkehrenden Verletzungsprobleme bedeuteten jedoch, dass er nie konstant die Spitzenform erreichen konnte, die ihn zu einem so attraktiven Transfer von Atlético Madrid machte, wo er 2018 die Europa League und 2021 La Liga gewonnen hatte.
Fan- und Medienreaktion auf den Skandal
Die Enthüllung von Parteys Anklage hat eine intensive Debatte unter Arsenal-Anhängern und der breiteren Fußballgemeinschaft ausgelöst. Viele Fans haben ihre Empörung in sozialen Medien zum Ausdruck gebracht und hinterfragt, wie der Verein drei Jahre lang einen Spieler unter einer so schwerwiegenden Untersuchung einsetzen konnte. Das Timing von Arsenals Erklärung, die erst nach Ablauf von Parteys Vertrag veröffentlicht wurde, wurde besonders kritisiert, da es kalkuliert erschien, um Reputationsschäden zu minimieren, anstatt die moralischen Implikationen der Situation anzugehen.
Fußballanalysten und Journalisten waren gleichermaßen kritisch gegenüber Arsenals Umgang mit dem Fall. Die Tatsache, dass Gespräche über eine Vertragsverlängerung berichten zufolge bis vor kurzem andauerten, wurde als besonders schädlich für den Ruf des Vereins angesehen. Einige Anhänger haben mehr Transparenz vom Verein über ihren Entscheidungsprozess gefordert, während andere Arsenals Position verteidigten und argumentierten, dass sie aufgrund der laufenden Ermittlungen rechtlich eingeschränkt waren. Der Fall hat auch breitere Fragen darüber aufgeworfen, wie Fußballvereine mit Spielern umgehen sollten, die schweren Strafanzeigen gegenüberstehen. Deutsche Arsenal-Fans in Online-Foren haben ihre Enttäuschung über das Vereinsmanagement zum Ausdruck gebracht, wobei viele die moralische Führung des Vereins in Frage stellen.
Rechtsverfahren und zukünftige Auswirkungen
Während sich Partey auf seinen Gerichtstermin am 5. August 2025 vorbereitet, steht der Rechtsprozess erst am Anfang. Die Entscheidung des Crown Prosecution Service, Anklage zu erheben, zeigt, dass sie glauben, es gebe ausreichende Beweise für eine "realistische Aussicht auf Verurteilung", wie es ihre Richtlinien erfordern. Parteys Verteidigungsteam hat angedeutet, dass er sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig erklären wird und sich darauf freut, "endlich seinen Namen zu reinigen". Der Fall wird voraussichtlich aufmerksam verfolgt werden, da Partey als Premier League-Spieler und ghanaischer Nationalspieler mit 53 Länderspielen ein hohes Profil hat.
Für Arsenal könnten die langfristigen Auswirkungen dieses Skandals erheblich sein. Der Verein könnte Fragen der Premier League zu seinem Umgang mit der Situation gegenüberstehen, und sein Ruf wurde bereits durch die anhaltende Periode der Untätigkeit beschädigt. Der Fall unterstreicht auch die komplexen rechtlichen und ethischen Herausforderungen, denen Fußballvereine gegenüberstehen, wenn Spieler schweren Strafanzeigen gegenüberstehen. Während die Gerichtsverfahren fortschreiten, wird Arsenal wahrscheinlich weiterhin unter Beobachtung stehen bezüglich ihrer Entscheidung, Partey während der gesamten Ermittlungsperiode als regulären Erste-Mannschaft-Spieler zu führen - eine Wahl, die viele als Priorisierung des sportlichen Erfolgs über moralische Verantwortung betrachten. Die deutsche Fußballpresse hat den Fall ebenfalls aufmerksam verfolgt, wobei viele Kommentatoren Arsenals Herangehensweise als Warnung für andere europäische Vereine betrachten, wie sie mit ähnlichen Situationen umgehen sollten.
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